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Forschungs- und Kulturverein für Kontinentalamerika und die Karibik

 

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Virtuelle Ausstellung

 

 

WIDERSTAND IN DER SÜDKARIBIK:

DER SKLAVENAUFSTAND AUF CURAÇAO 1795 UND DIE RUTA TULA

 

Photographien von Christian Cwik und Verena Muth (2011)

 

 

Im August jeden Jahres erinnert man sich in Curaçao an den größten Sklavenaufstand der Geschichte der Karibikinsel, der 1795 unter der Anführung von Tula stattgefunden hat.

 

Die Gedenkfeierlichkeiten wurden im Jahr 1982 auf Bestreben des Forschers Charles do Rego ins Leben gerufen und werden heute von der „Platform for the Historical Truth“ gemeinsam mit der Kas di Kultura und dem Nationalarchiv organisiert. Die so genannte Ruta Tula führt zu den verschiedenen historischen Schauplätzen des Aufstands und wird von einer lebendigen Theaterperformance begleitet.

 

2011 nahmen Wissenschaftler und Studierende verschiedener europäischer Universitäten im Rahmen der KonaK-Exkursion „Sklavenhäfen, Sklaverei und Widerstand im südkaribischen Raum“ unter der Leitung von Christian Cwik (Universidad de Cartagena) und Michael Zeuske (Universität zu Köln) an dieser Veranstaltung teil. Die folgenden Bilder sind Impressionen der Ruta Tula.

 

 

Nächster Termin der Ruta Tula:

August 2012

 

Info:

Interessierte sind herzlich eingeladen, an der jährlich stattfindenden Ruta Tula teilzunehmen.

Auskunft und Anmeldung unter: +599-9 434 7355 / 888-6396 (Kas di Kultura)

 

Links:

>> Museo Tula

>> Archivo Nashonal Kòrsou

>> Vortrag von Charles do Rego

 

Inseln im karibschen Meer

 

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Lokalisierung und Landschaft der Karibikinsel Curaçao

 

Gemälde Tula

 

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Verlauf der Tula-Rebellion von 1795

 

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Auf der Indigoplantage Kenepa im Bezirk Bandabou herrschten um 1795 entsetzliche Bedingungen, die Tula und ca. 40 bis 50 weitere Sklaven zum Aufstand bewegten.

 

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Tula und seine Gefolgsleute zogen weiter nach Lagun, wo sie weitere 22 Sklaven befreiten und ihren Widerstand nach afrikanischer Tradition beschworen. Von Lagun zogen die Rebellen weiter auf die Zuckerrohrplantage Saint Kruis, wo bereits Rebellen unter der Führung von Bastian Karpata auf Tula warteten. Die Vereinigung der Rebellengruppen auf ihrem Marsch nach Willemstad wird tänzerisch dargestellt.

 

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Die Pflanzer flohen unterdessen in die Hauptstadt, wo sie beim Gouverneur Verstärkung anforderten. Gouverneur Johannes de Veer forderte von Commander Wierts den Einsatz der Marine. Inzwischen rückte eine Infanteriegruppe aus 67 weißen und schwarzen Soldaten unter der Führung von Leutnant R.G. Plegher aus, um die Widerständischen zu bekämpfen.

 

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Bei Portomari stellte die niederländische Infanterie Tulas Rebellen, wurde jedoch von Tula ebendort geschlagen. Damit schien dem Marsch auf die Hauptstadt nichts mehr im Wege zu stehen. Noch einmal schickte Gouverneur Johannes de Veer eine Infanterietruppe gegen die Rebellenarmee, diesmal unter der Führung von Captain Baron van Westerholt. Ihnen zur Seite stand der Missionar Jacobus Schink: er sollte Tula einkochen.

 

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Die Verhandlungen zwischen Schink und Tula sind bis heute legendär. Tula forderte ein Ende der Bestrafungen für Sklaven und der Sonntagsarbeit sowie die Freiheit, überall auf der Insel Waren kaufen zu dürfen. Nachdem Schink Hauptmann Van Westerholt mit den notwendigen Details am 19. September versorgt hatte, begann Kommandant Westerholt mit einer neuerlichen erfolgreichen Attacke gegen die Rebellen.

 

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Am 19. September 1795, nach über einem Monat, gelang es Westerholt die Anführer Tula, Mercier und Karpata festzunehmen und die Rebellenarmee zu besiegen.

 

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Am 3. Oktober 1795 wurden die Anführer des Aufstandes nach tagelanger Folter im Süden der Insel in der Nähe des heutigen Holiday Beach Hotel hingerichtet. Ein Resultat des Aufstandes war die Ausarbeitung einer neuen Geschäftsordnung, um den Umgang mit Sklaven besser zu regulieren.

 

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In den Niederlanden und ihren Kolonien wurde die Sklaverei erst 1863 bzw. de facto 1873 abgeschafft.

 

 

 

 

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